mainpost.de | 06.05.2015

Sie leben für schönes Blech

"50 Jahre Spenglerei Lummel: Das Unternehmen agiert weltweit. Wo andere Firmen kapitulieren, da beginnt das Geschäftsfeld der Karlstadter. Sie reden kein Blech, sie machen es. Der weltweite Erfolg der Karlstadter Spenglerfirma Lummel gründet auf der Begeisterung der Mitarbeiter für ihr Handwerk. (...)"

"50 Jahre Spenglerei Lummel: Das Unternehmen agiert weltweit. Wo andere Firmen kapitulieren, da beginnt das Geschäftsfeld der Karlstadter.

Sie reden kein Blech, sie machen es. Der weltweite Erfolg der Karlstadter Spenglerfirma Lummel gründet auf der Begeisterung der Mitarbeiter für ihr Handwerk.

Beispiel 1: Ronny Schmidt (48). „Aufgaben müssen einen herausfordern“, sagt der Freiberger Montageleiter. Beim Bau des neuen Zollhofs in Düsseldorf sei Lummel die einzige Firma gewesen, die ihre anspruchsvolle Aufgabe termingerecht erledigt habe und eine mängelfreie Bauabnahme bekommen habe, berichtet er stolz.

Streng genommen hatte das Karlstadter Unternehmen sein Ziel dort sogar übererfüllt. Schmidt berichtet, ihm sei es gelungen, die Blechfelder weitestgehend ohne Verspannung zu montieren. Doch dem Stararchitekten Frank O. Gehry sei die Ausführung zu perfekt gewesen. Er schlug vor, die fertig montierten Edelstahl-Blechelemente an der Fassade mit einem Holzhammer zu traktieren. Doch damit hatte er bei Schmidt keinen Erfolg: „Ich habe es nicht übers Herz gebracht, die im Schweiße unseres Angesichts geleistete Arbeit zu demolieren.“

Der Freiberger ist einer der erfahrensten Montageleiter des Unternehmens, der schon bis zu 40 Mann unter sich hatte. Das Science Center in Glasgow und ein 210 Meter hohes Wirtschaftsgebäude in Hongkong zählen zu seinen Bauten. „Wenn du etwas Besonders machen willst, dann liegt das nicht vor der Haustür.“ Das bedeutet zugleich, auch mal bis zu einem Vierteljahr weg zu sein von zu Hause. Bei Aufträgen in Deutschland und Europa gibt es flexible Arbeitszeitmodelle, beispielsweise Montag bis Donnerstag täglich zehn Stunden Arbeit und dann drei Tage frei. Manchmal bekomme er mit, dass sich andere bei Unterhaltungen mit seiner Frau wundern: „Dass du das mitmachst.“ Doch sei die Freude über das Wiedersehen nach ein paar Tagen umso größer. „Man freut sich richtig und kümmert sich umso intensiver um die Familie.“

Früher lautete die Formel: „Montage = Alkohol + Frauen laufen weg.“ Das gelte heute nicht mehr. Aufgrund des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins werde kaum noch getrunken. Und um ordentliche Arbeit abzuliefern, sei es wichtig, einen geregelten Lebenswandel zu haben und morgens gestärkt auf die Baustelle zu kommen. So sind auch die Zeiten vom Leben im Wohnwagen vorbei. Heute quartiert man sich in Pensionen oder komfortablen Wohnungen ein. (...)"